(pw) Wenn man sich bei einem Spaziergang aufmerksam umsieht, findet man den einen oder anderen verborgenen architektonischen Schatz, den man sonst leicht übersehen würde.
Barmscheids Backhaus ist so ein Schatz. Unscheinbar steht es an der Pfälzer Straße in Oberhausen-Königshardt.
Erbaut um 1850 vom Kötter Barmscheid, wurde es gut 100 Jahre genutzt, um die umliegenden Anwohner mit Brot und dergleichen zu versorgen. Danach stand es über 30 Jahre leer, bis das denkmalgeschützte Gebäude 1983 liebevoll renoviert wurde. Dabei wurde darauf geachtet, dass der ursprüngliche Zustand weitestgehend erhalten blieb.
Fest rund um die Backkunst
Früher besaß fast jeder größere Bauernhof oder Kotten ein eigenes Backhaus. Alle zwei bis drei Wochen wurde das Backhaus aufgeheizt, um Roggenbrot und Stuten zu backen.
Um die Anlage zu unterhalten und den Anwohnern die alte Backkunst nahe zu bringen, findet jährlich ein Fest rund um das Backhaus statt, wo dann das Backhaus im Feuerglanz erstrahlt und der hiesige Bäcker Brote in dem alten Ofen nach traditioneller Weise bäckt.
Das Backhausfest gehört zu den traditionellen Festen, die von der Königshardter Interessengemeinschaft KIK und den Königshardter Vereinen und Organisationen durchgeführt werden.
Holzfeuer zum Aufheizen
Morgens gegen 8 Uhr wird das Backhaus mit Hilfe eines Holzfeuers aufgeheizt. Dieser Vorgang dauert etwa vier bis fünf Stunden. Um 11.30 Uhr dann kommen die Brote in den heißen Backraum, wo sie etwa zwei Stunden lang langsam backen.
Ab 14 Uhr geht’s dann richtig los. Die Brotlaibe werden aufgeschnitten, mit selbst gemachtem Schmalz bestrichen und können probiert werden.