(kw) „Urlaub in den winterlichen Bergen ist für mich ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit.“
Wir alle wissen, dass Künstler mit ihren Werken, die vielfach den Zeitgeist reflektieren, oft nur in Museen wahrnehmbar sind. Architektur spiegelt ebenfalls den Zeitgeist der Epochen wider, ist jedoch für jedermann allgegenwärtig. Sie ist insofern gelebte Kunst. Ebenso wie bildende Künste ihre Ausdrucksfreiheit haben, kann der Architekt durch Formsprache und Materialität diese Freiheit zum Ausdruck bringen. Immer wenn ich daran denke, fühle ich mich an meinen letzten Wintersporturlaub in den Zillertaler Alpen erinnert.
Wieso kann hier ein Zusammenhang entstehen?
Urlaub in den winterlichen Bergen ist für mich ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit.
Die ersten Sonnenstrahlen zu genießen, die langsam hinter den Bergen aufsteigen und goldgelbes Licht auf den frisch gefallenen Neuschnee werfen.
Mit seinen Freunden in der ersten Gondel zu sitzen, hinauf auf die Spitze des Berge befördert zu werden, um dann in freier Entscheidung die Talabfahrt zu wählen und als erstes seine Spuren im Neuschnee zu hinterlassen, ist pure Freiheit für mich.
Dass auch Architekten ihre Spuren hinterlassen und in der heutigen Zeit weitaus größere Freiheiten haben als früher, ist auch wunderbar in den Bergen zu erkennen. Ein Gebäude, wie auf den Bildern zu erkennen, mit seinen großformatigen Spiegelflächen wäre so vor 100 Jahren nicht möglich gewesen. Während in früheren Zeiten die Hütten auf den Bergen in erster Linie funktional gebaut werden mussten, kleine Räume, kleine Fenster, regionale Materialien, einfach zu transportieren, sind dem Architekten von heute weit weniger Grenzen gesetzt. Eine Symbiose zwischen einer nach wie vor notwendigen Funktionalität und der gestalterischen Freiheit zu finden stellt für mich eine aufregende Herausforderung dar, die mich in meinem alltäglichen Leben als Architektin begleitet.